Hackfruchternte und Bau von Luftschutzkellern.

1948 bis 1954 - Erinnerungen an unsere gemeinsame Schulzeit.
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Hackfruchternte und Bau von Luftschutzkellern.

Beitrag von -sd- » 10.06.2022, 13:39

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Hackfruchternte und Bau von Luftschutzkellern.

Die wirtschaftliche Lage unseres Volkes spitzte sich seit 1991 krisenhaft zu.
Handel und Wandel stockten, und eine erschreckende Arbeitslosigkeit
brachte weite Bevölkerungskreise in große Not. An der zu ihrer Linderung
ins Leben gerufenen Winternothilfe beteiligte sich auch die Mittelschule.
Erhebliche Mengen an Kleidungsstücken, Wäsche, Schuhen und Lebens-
mitteln wurden gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Am 2. Mai 1932 wurde der neue Schulleiter, Mittelschulkonrektor Helmut
König aus Neudamm feierlich in sein Amt eingeführt.

Die größte Schülerzahl vor dem Krieg wurde 1937 mit 668 Schülerinnen
und Schülern erreicht, davon 315 auswärtige. Im Jahr darauf stellten die
Auswärtigen mit 331 Bereits mehr als die Hälfte der Gesamtschülerzahl
(661).

Mit Ausbruch des Kriegs - 1939 - wurden sechs der vierzehn Lehrer des
Kollegiums zur Wehrmacht einberufen. Vom 1. bis 11. September 1939 fiel
der Unterricht aus, und die gesamte Schule wurde zur Bergung der Hack-
fruchternte und zur Herrichtung von Luftschutzkellern eingesetzt.

Die Räumung des Schulgebäudes für das Reserve-Lazarett war eine harte,
aber unvermeidliche Notwendigkeit. Die unmittelbare Nähe des St. Viti-
Krankenhauses, die hellen Räume und die weiten Flure, ließen unser Schul-
gebäude für diesen Zweck besonders geeignet erscheinen, und der Gedanke
lag umso näher, als es schon im Ersten Weltkrieg der Pflege und Betreuung
verwundeter Soldaten gedient hatte.

Der 20. September 1939 war der Tag des Großumzugs. Acht Mittelschul-
klassen fanden fortan Unterbringung im Erdgeschoß der Volksschule Tauben-
straße, neun Klassen siedelten in die Oberschule für Jungen über

Nun machte sich von Jahr zu Jahr mehr Mangel, Not und Elend bemerkbar.
Der Mangel an Lehrkräften, an Raum, an Lehr- und Lernmitteln, Alarm, Ein-
sätze für Sammlungen, Erntearbeit und ähnliches, machten auch in unserer
Schule einen geordneten Lehrbetrieb fast unmöglich.

Quelle:
Die Ausführungen stützen sich auf den achtseitigen ausführlichen Aufsatz
'Die Mittelschule Uelzen und ihre Entwicklung', den Mittelschullehrer
Henry Mischer für die Festschrift zur 25. Jahrfeier der Städtischen Mittel-
schule Uelzen verfaßte.


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