Adolf SOMMERFELD, Bau-Unternehmer.

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Adolf SOMMERFELD, Bau-Unternehmer.

Beitrag von -sd- » 12.03.2007, 10:11

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Sommerfeld, Adolf, * 4.5.1886 Kolmar, † 18.2.1964 Berlin, Architekt, Unternehmer.

Er besuchte die Volksschule, absolvierte eine Zimmermannslehre und war danach einige Zeit
als Polier auf Baustellen tätig.
Anschließend studierte Sommerfeld an der Baugewerkschule in Berlin. 1910 gründete er die
Firma 'Adolf Sommerfeld Bauausführungen', die schon nach zehn Jahren expandieren konnte.
Sommerfeld errichtete eine Anzahl von Sägewerken in verschiedenen Städten, die sowohl
für die Baufirma als auch für fremde Fabriken produzierten. Ferner erwarb er Ziegeleien
und andere Fabriken zur Herstellung von Baumaterialien, die ebenfalls seinem Unternehmen
zugeordnet wurden.
Sommerfeld kaufte etwa 1921 die Mehrheit der Anteile der 1872 gegründeten Häuserbau AG,
deren Generaldirektor er wurde. Dieses Unternehmen kontrollierte zugleich die Terrain A.-G.,
die Bodengesellschaft Botanischer Garten Zehlendorf-West sowie eine Reihe kleinerer Bau-
gesellschaften.

Der Völkerbund erteilte Adolf Sommerfeld 1924 den Auftrag, zehntausend Häuser zu bauen,
die griechischen Flüchtlingen aus Kleinasien zur Verfügung gestellt wurden. Ihm und seinem
Unternehmen war es zu danken, daß das Stadtbild des Berliner Westens - Grunewald und
Zehlendorf - beeinflußt wurde. Auf seine Rechnung entstand die Verlängerung der Schnellbahn-
strecke vom Thielplatz zur Krummen Lanke.

Sommerfeld war Mitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie.
Er wohnte in der Schellingstraße 5.

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Aus der 'Liste der von den Berliner Finanzämtern herausgegebenen Steuersteckbriefen':

SOMMERFELD, Adolf * 04.05.1886 Kolmar, verstorben 1964 in Baden.
Ehefrau: Renate geb. BRANDT (im Steuersteckbrief nicht erwähnt).

Kinder:
SOMMERFELD, Kurt Joachim
SOMMERFELD, Peter Steffen

Architekt, Baumeister und Generaldirektor.
Wohnanschrift: Berlin-Lichterfelde, Limonenstraße 30.
Emigration 1933 nach Frankreich, 1935 nach Palästina, 1939 nach England.

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Quelle:
Siehe: viewtopic.php?t=220

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Die Kleinmachnower SOMMERFELD-Siedlung.

Beitrag von -sd- » 20.03.2007, 16:58

So stand es in der PNN (Potsdamer Neueste Nachrichten):

Vergleichsvorschlag für Kleinmachnower Sommerfeld-Siedlung.
Millionenschwerer Rechtsfrieden: In einem der größten Vermögensstreite in Deutschland – um die Kleinmachnower Sommerfeld-Siedlung – schlägt das Gericht einen Vergleich vor.

Im Streit um die Rückgabe früheren jüdischen Eigentums in der Kleinmachnower Sommerfeld-Siedlung hat das Potsdamer Verwaltungsgericht einen Vergleich vorgeschlagen. Dabei soll auf der einen Seite das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (Larov) die Restitutionsansprüche für berechtigt erklären. Auf der anderen Seite soll der Kläger seine Klage zurücknehmen und eine Entschädigung von 1,32 Millionen Euro erhalten. „Der Vergleich gilt als geschlossen, wenn beide Seiten einverstanden sind“, bestätigte Gerichtssprecherin Dagmar Rudolph gegenüber den PNN den Vorschlag der Richter. Bei dem Verfahren handelt es sich um eines der größten Rückübertragungsansprüche nach der Wende in Ostdeutschland – die Dimensionen sind noch größer als der immer wieder für Schlagzeilen sorgende Streit in Teltow-Seehof. Es geht um eine Fläche von 1,2 Millionen Quadratmeter mit über 1000 Grundstücken, die zum Betriebsvermögen der ehemaligen Siedlungsgesellschaft Kleinmachnow gehörten. Diese zählte zum einstigen Konzern des Baumeisters Adolf Sommerfeld. 1927 und 1930 erwarb Sommerfeld von dem Gutsherren Dietloff von Hake insgesamt eine Million Quadratmeter Land südlich der Stammbahntrasse in Kleinmachnow, um es für „die Schaffung von Wohnstätten für die breiten Volksschichten“ zu parzellieren. Heute ist das Areal als 'Sommerfeld-Siedlung' bekannt. Bis zum Frühjahr 1933 parzellierte, bebaute und verkaufte die Sommerfeld’sche Siedlungs-Gesellschaft Grundstücke. Bis einen Monat nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten: Nach einem Feuerüberfall der SA auf das Haus Sommerfelds im April 1933 floh der jüdische Bauunternehmer mit seiner Familie zunächst nach Paris, später nach England und Palästina. Sein gesamtes Eigentum ließ er zurück. Mit der Arisierungswelle der Nazis wurden jüdische Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder aus den Sommerfeld-Gesellschaften vertrieben. Der NSDAP-Getreue und SS-Sturmbahnführer Walter Schwiering führte fortan die Geschäfte des Konzerns.

Abgetretene Ansprüche
Im April 1995 präzisierte die Jewish Claims Conference als Rechtsnachfolgerin jüdisch Verfolgter einen drei Jahre zuvor gestellten Globalantrag auf das Grund- und Betriebsvermögen Adolf Sommerfelds. Das Larov lehnte 1996 die Ansprüche komplett ab. Die Jewish Claims Conference klagte dagegen, zog sich aber vor fünf Jahren aus dem Streit um das Sommerfeld’sche Betriebsvermögen zurück, da ihr inzwischen eine „Durchsetzung fraglich“ schien. Aus der Welt sind die Forderungen jedoch nicht: Die JCC trat ihre Ansprüche im März 1997 an den Rechtsanwalt Dr. Christian Meyer ab – unentgeltlich, da sich Meyer mit einer Vollmacht der Sommerfeld-Erben für die Vertretung der Interessen legitimierte. Der Erbengemeinschaft soll Meyer ein Entgelt gezahlt haben, von dem behauptet wird, dass es nicht unter einer Million Dollar gelegen haben soll. In Kleinmachnow ist der Berliner als Bauherr kein Unbekannter. Seine Firmengruppe sah sich u.a. der strittigen Frage ausgesetzt, ob das Grundstück der Albert-Schweitzer-Förderschule und der einstigen Frauenrechtlerin Lily Braun im Erlenweg für eine geplante Bebauung geteilt werden muss. Für die Restitutionsansprüche auf das ehemalige Vermögen des jüdischen Kaufmanns Mühlmann im Kleinmachnower Siedlungsviertel Wolfswerder tritt Meyer zudem als Rechtsberater für die Jewish Claims Conference auf. Im Sommerfeld-Prozess hielt Meyer die Klage gegen die globale Ablehnung des Larov aufrecht. Gleichzeitig suchte er in der Wohnsiedlung mit betroffenen Haus- und Grundstücksbesitzern, denen durch die Restitutionsansprüche die Hände gebunden sind, Einvernehmen: Gegen eine Ablöse zwischen 20.000 und 30.000 Mark zog Meyer seine Ansprüche zurück. Wer sich des Verhandlungsgeschicks der Mietervereinigung „Der Teltow“ bemühte, zahlte weniger. In der Folge dieser Abkommen hat Meyer Dutzende von Klagen zurückgezogen, doch für etwa 700 Grundstücke der insgesamt 1090 Einzelverfahren sind die Ansprüche noch nicht geklärt. Nun der Vorschlag des Gerichts, sich zu vergleichen. Das Larov soll die Berechtigung der Ansprüche feststellen, Meyer die Klage zurücknehmen und nach dem NS-Verfolgtengesetz mit 1,32 Millionen Euro entschädigt werden. Die prozessualen Unwägbarkeiten seien zu groß, die notwendigen Recherchen zu aufwändig und das Interesse der heute betroffenen Nutzer der Grundstücke an einer Lösung immens, begründet das Gericht seinen Vorschlag. „Lasse mich nicht abspeisen!“ „Kann sein, kann nicht sein“, gibt sich Meyer diplomatisch auf die Frage, ob er das Angebot annimmt. Bis zum 2. September hat er Zeit. Was ihn zögern lässt, ist ein richterlicher Hinweis, der ihm Anlass zu Zuversicht geben könnte. Das Larov hat seinen ablehnenden Globalbescheid damit begründet, das eine Rückübertragung von Grundstücken, die zur Besiedlung und Wohnbebauung dienten, ausgeschlossen ist. Dabei stützt sich die Behörde auf das deutsche Vermögensrecht, das eine Restitution ausschließt, „wenn von Unternehmen für Entwicklungs-, Siedlungs- oder Wohnungsbauzwecke bestimmte Vermögenswerte, wie sie vor der Schädigung bestanden haben, bis zum 8. Mai 1945 an natürliche Personen veräußert wurden“. Doch die Potsdamer Verwaltungsrichter hegen Zweifel, dass dies im Einklang mit der Verfassung steht und vielmehr das Gleichbehandlungsgebot verletzt werden könnte. Denn sein Betriebsvermögen hat Sommerfeld genauso wie seinen Privatbesitz, auf den die JCC weiterhin Ansprüche erhebt, aufgrund des Verfolgungsdrucks der Nationalsozialisten aufgeben müssen. Mit so einem rechtlichen Hinweis, der Meyers Aussichten auf Erfolg seiner Klage einräumt, tut sich der Anwalt schwer, die Vergleichsofferte anzunehmen. „Wenn ich mich vergleichen sollte, dann nicht zu den Quoten“, lasse er sich nicht „abspeisen“. Denn der Vermögenswert von 700 Grundstücken – im teuren Kleinmachnow – dürfte zwischen 80 und 90 Millionen Euro liegen.
Vor diesem Hintergrund ist Meyer zwar nach wie vor und „selbstverständlich“ zu einvernehmlichen Lösungen mit Betroffenen in der Sommerfeld-Siedlung bereit – „aber zu ganz anderen Quoten als bisher“, fühlt er sich zu mehr animiert. Mit dem Hinweis des Gerichts, seine Ansprüche könnten berechtigt sein, dürfte in den Straßen an der Stammbahn künftig mehr als bisher bezahlt werden, um Haus und Hof von der Last der Rückübertragung zu befreien.

„Auf halbem Weg treffen“
Sollten Meyer und das Larov den Vergleich annehmen, kann in der Sommerfeld-Siedlung aufgeatmet und einer der größten Rückübertragungsfälle zu den Akten gelegt werden. Wenn nicht, müsste das Potsdamer Verwaltungsgericht als erste Instanz entscheiden. Weist es Meyers Klage ab, „gehe ich ans Bundesverwaltungs- oder auch an Bundesverfassungsgericht“, kündigt der Berliner bereits an. Rechtsfrieden würde es dann im Sommerfeld-Karree auf Jahre hinaus nicht geben. Die Potsdamer Richter könnten aber auch, und das haben sie in ihrem Hinweis angedeutet, einen Vorlagebeschluss für das Bundesverfassungsgericht fassen, wonach die Vermögensrechtsprechung mit Blick auf den Gleichheitsgrundsatz auf den Prüfstein müsste. Im Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen verschließt man sich dem Vernehmen nach dem Vergleichsangebot nicht und wäre bereit, über diesen Weg das zweifelsfrei anstrengende Verfahren zu beenden. Für Meyer ist es eine Frage der Konditionen. Die angebotene Summe ist ihm bei einer Aussicht auf gut 90 Millionen Euro schlichtweg zu mickrig: „Wenn wir uns auf etwa halben Weg treffen, ist es vorbei.“

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Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten. 10. August 2002. Autor des Artikels ist Peter Könnicke.

Wegen des umfangreichen Textes wurden von Seiten des Listenführers (-sd-) einige Textzeilen
durch Halfett-Kennzeichnung hervorgehoben.
Zuletzt geändert von -sd- am 22.12.2007, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Sommerfieldring in Berlin.

Beitrag von -sd- » 03.04.2007, 11:39

Sommerfieldring
Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Wannsee
Verlauf: Er verläuft von der Ulricistraße bis Lange Stücken.
Name ab 22.11.1966
Namenserläuterung: Sommerfeld, Adolf, * 4.5.1886 Kolmar, † 18.2.1964 Berlin, Architekt, Unternehmer.
Er besuchte die Volksschule, absolvierte eine Zimmermannslehre und war danach einige Zeit als Polier auf Baustellen tätig. Anschließend studierte Sommerfeld an der Baugewerkschule in Berlin. 1910 gründete er die Firma "Adolf Sommerfeld Bauausführungen", die schon nach zehn Jahren expandieren konnte. Sommerfeld errichtete eine Anzahl von Sägewerken in verschiedenen Städten, die sowohl für die Baufirma als auch für fremde Fabriken produzierten. Ferner erwarb er Ziegeleien und andere Fabriken zur Herstellung von Baumaterialien, die ebenfalls seinem Unternehmen zugeordnet wurden. Sommerfeld kaufte etwa 1921 die Mehrheit der Anteile der 1872 gegründeten Häuserbau AG, deren Generaldirektor er wurde. Dieses Unternehmen kontrollierte zugleich die Terrain A.-G., die Bodengesellschaft Botanischer Garten Zehlendorf-West sowie eine Reihe kleinerer Baugesellschaften. Der Völkerbund erteilte Adolf Sommerfeld 1924 den Auftrag, zehntausend Häuser zu bauen, die griechischen Flüchtlingen aus Kleinasien zur Verfügung gestellt wurden. Ihm und seinem Unternehmen war es zu danken, daß das Stadtbild des Berliner Westens - Grunewald und Zehlendorf - beeinflußt wurde. Auf seine Rechnung entstand die Verlängerung der Schnellbahnstrecke vom Thielplatz zur Krummen Lanke. Sommerfeld war Mitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie. Er wohnte in der Schellingstraße 5.

Vorher die Straßen 584 bis 588 des Bebauungsplanes. Im Gegensatz zur Straßenbenennung hieß der Namensspender Sommerfeld.

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Frühe 'Arisierung' der Bauindustrie.

Beitrag von -sd- » 03.04.2007, 12:22

Frühe 'Arisierung' in der Bauindustrie: Das Fallbeispiel Adolf Sommerfeld.

Vortrag am 7. Oktober 2004 auf der Tagung 'Arisierung' in Berlin 1933-1945 des Netzwerks Unternehmensgeschichrte Berlin
beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI).

Dipl.-Architektin Celina Kress, Berlin: http://www.metropolitanstudies.de/index.php?id=45
Frühe 'Arisierung' in der Bauindustrie: Das Fallbeispiel Adolf Sommerfeld.
http://www.berlin-history.net/tagung/ab ... -kress.pdf

Publikation:
Frühzeitige 'Arisierung' in der Bauindustrie:
Adolf Sommerfeld und seine Firmengruppe.


In: Christof Biggeleben / Beate Schreiber / Kilian Steiner (Hg.) 'Arisierung' in Berlin 1933-1945

Wolf
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Hallo sd betreff Adolf Sommerfeld

Beitrag von Wolf » 16.12.2007, 19:26

Hallo sd,

eine wirkliche interessante Seite.
Im Bezug zu Adolf Sommerfeld und der Reichsfluchtsteuer forschen wir dazu.
Einen Teil unserer Beiträge ohne unsere Einwilligung einfach zu kopieren
und ohne Quellenangabe einzustellen, finden wir aber nicht so gut.

Gerne übersenden wir Ihnen auf Wunsch eine Kopie des Steuersteckbriefes
zw. andere Kopie (Handbuch der AG, etc.).

Im Übrigen sollten Sie Fotos etc. mit Quellenangabe anzeigen.

MfG

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Fehlender Quellenhinweis.

Beitrag von -sd- » 17.12.2007, 13:07

Hallo Wolf !

Oh, das trifft mich aber hart; denn ich bin stets ernsthaft bemüht, mir die Zustimmung für die
jeweilige Veröffentlichung eines bestimmten Textes oder Fotos einzuholen.
Ebenso verhält es sich mit einer möglichst genauen Quellenangabe.

Sollte im beanstandeten Fall ein Fehlverhalten meinerseits erkennbar oder feststellbar sein,
so möchte ich das bitte genau wissen, weil ich dann selbstverständlich den Beitrag
unverzüglich entferne, was ich allerdings schade fände.

Vielleicht läßt sich der Mangel aber doch noch beheben.
Um welchen Text und um welches Foto handelt es sich ?

Es grüßt und dankt
Dieter Sommerfeld (-sd-)
Mailto: info(at)sommerfeldfamilien.net

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Ergänzender Hinweis:
Der Mangel wurde inzwischen nach einem gutem Telefonat und wechselseitigem Bemühen,
künftig reibungsloser zusammenarbeiten zu wollen, behoben.
Siehe: viewtopic.php?t=220

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Beitrag von -sd- » 29.11.2008, 10:41

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Adolf Sommerfeld > http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Sommerfeld

Adolf Sommerfeld, * 4. Mai 1886 in Kolmar; † 18. Februar 1964 in der Schweiz, war ein jüdischer Bauunternehmer.

Nach einer Zimmermannslehre schuf er einen Baukonzern in Berlin, in dem er mehrere Bau- und Terrain-
gesellschaften unter dem Dach der AHAG-Sommerfeld zu einem Firmenverbund zusammenschloß.

Als die Nationalsozialisten im März 1933 eine Schießerei vor seinem Haus in der Limonenstraße in Lichterfelde
inszenierten, emigrierte er nach Palästina, später England. Nach 1945 kehrte er als Andrew Sommerfield zurück,
übernahm die Reste seiner Firmengruppe und setzte seine Bautätigkeit in Deutschland fort.

Adolf Sommerfeld hat den Südwesten Berlins geprägt. Er arbeitete zusammen mit den Architekten Walter Gropius,
Alfred Schild und Bruno Taut. In Berlin-Zehlendorf baute er die Waldsiedlung Onkel Toms Hütte und sorgte für die
Verlängerung der heutigen U-Bahn-Linie U3 vom Thielplatz bis Krumme Lanke. Sein hauptsächliches Tätigkeitsfeld
war der suburbane, rationelle Wohnungs- und Siedlungsbau. Ab 1926 beschäftigte er sich intensiv mit dem
Massenwohnbau als Lösung der städtebaulichen und sozialen Probleme und trat für die Rationalisierung des
Baugewerbes ein. Südlich der Königstraße erinnert der Sommerfieldring an ihn.

1927 erwarb Sommerfeld in Kleinmachnow 100 Hektar vom Großgrundbesitzer Dietloff von Hake. Er begann 1932
im Bauabschnitt am Düppelpfuhl mit 150 Häusern. Mit der Siedlungsgesellschaft mbH Kleinmachnow, deren alleiniger
Anteilseigner er zuletzt war, vermarktete Sommerfeld den neuen Stadtteil. Trotz seiner Emigration im Jahr 1933
wurde die Siedlung bis 1938 vollendet. Die Siedlung wurde als vorbildliche deutsche Kolonie von den National-
sozialisten gefeiert.

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Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie.

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Gericht lehnt Rückgabe an Juden ab.

Beitrag von -sd- » 08.10.2009, 09:40

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Gericht lehnt Rückgabe an Juden ab.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Rückgabe ehemals jüdischer Grundstücke in der Sommerfeld-Siedlung
im brandenburgischen Kleinmachnow abgelehnt.


Das Gericht bezog sich in seinem Urteil auf die seit 1997 geltenden Ausnahmeregelungen, wonach die Rückgabe
von Grundstücken aus dem Eigentum von Siedlungsunternehmen gesetzlich ausgeschlossen sei. Die Grundstücke,
um die es ging, gehörten 1933 zum Vermögen einer Siedlungsgesellschaft, an der der jüdische Bauunternehmer
Adolf Sommerfeld knapp 80 Prozent der Anteile hielt. Nachdem er in seinem Haus von SA-Männern überfallen
worden war, flüchtete er 1933 aus Deutschland. NSDAP-Mitglieder übernahmen den Betrieb und verkauften die
Grundstücke an Privatpersonen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zwar im Westen Wiedergutmachungsgesetze und sogenannte
Restitutionsansprüche für Verfolgte des NS-Regimes, nicht jedoch in der damaligen DDR. Nach der Wieder-
vereinigung änderte sich dies, als 1990 das Vermögensgesetz eingeführt wurde. 1997 wurde es durch eine
Ausnahmeregelung ergänzt. Sie schließt eine Entschädigung aus, wenn enteignete Grundstücke von einem
Wohnungsbauunternehmen zu einem damals üblichen Preis an Privatpersonen verkauft wurden. Die gegen
diese Regelung eingelegte Verfassungsbeschwerde nahm das Gericht nun nicht an. Die Erwerber müßten
geschützt werden, weil sie die Grundstücke gekauft hätten, ohne dabei von der Enteignung durch die Nazis
profitiert zu habe, so die Begründung.

Quelle: Hamburger Abendblatt, 1. Oktober 2009

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Re: Adolf SOMMERFELD, Bau-Unternehmer.

Beitrag von -sd- » 28.10.2016, 08:05

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Nachdem Adolf Sommerfeld aus Deutschland wegging,
war er erst in Montesson / Frankreich.

Die französische Quelle berichtet darüber:

Adolf SOMMERFELD
und Sohn Kurt SOMMERFELD * um 1913.
(Kurt Sommerfeld war 20 Jahre alt als Adolf Sommerfeld
mit ihm in Montesson ankam.)

Quelle in französischer Sprache:
http://www.montesson.fr/montesson/mod-histoire.asp

Adolf Sommerfeld et son fils partent en Palestine en 1935 ; .........
A. Sommerfeld et sa famille s’installent ensuite en Angleterre.

Adolf Sommerfeld und sein Sohn gingen im Jahr 1935 nach Palästina ; ....
A. Sommerfeld und seine Familie ließen sich dann in in England nieder.

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Mitgeteilt von Hans-Dieter Zemke.

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