Günther Keil. Nur einer von vielen.

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Günther Keil. Nur einer von vielen.

Beitrag von -sd- » 10.11.2013, 19:09

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Stolperstein Richterstr 48 > Günther Keil.

Günther Keil wurde am 5. April 1909 in Berlin-Kreuzberg geboren.
Der Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime war gelernter Verkäufer,
seit 1925 Mitglied im Jungbanner, 1928 der SPD und nach 1931 in der SAPD.
Für die SAPD war er bis zum Verbot 1933 Ortsvorsitzender in Tempelhof.
Danach arbeitete er illegal und leitete den Schutzbund der SAPD und war
außerdem verantwortlich für Kurierdienste zwischen Berlin und der Tsche-
choslowakei, von wo aus der Widerstand organisiert wurde. Nach Ent-
Deckung durch die Gestapo wurde er am November 1933 verhaftet und
in einem Charlottenburger SA-Gefängnis schwer mißhandelt.
Am 1. Dezember 1933 kam er ins KZ Columbia-Haus, wo er ein Jahr lang
weiter schwer gefoltert wurde. Danach Verlegung in das KZ Oranienburg
und ebenfalls schwere Mißhandlungen. Prozeß am Volksgerichtshof gegen
ihn und andere SAPD-Angehörige vom 26. November bis 1. Dezember 1934,
er wurde zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach der
Entlassung 1936 war er ein kranker Mann und starb am 18. August 1937 in
dem Tuberkulose-Krankenhaus Waldhaus Charlottenburg in Beetz-Sommerfeld
an den Folgen der Folter. Er wurde auf dem Friedhof Berlin-Mariendorf in der
Friedenstraße beigesetzt.

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