Helmuth Hübener am 27. Oktober 1942 hingerichtet.

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Helmuth Hübener am 27. Oktober 1942 hingerichtet.

Beitrag von -sd- » 28.09.2010, 23:18

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Letzte Zeilen eines im Dritten Reich zum Tode Verurteilten
gingen an Maria Sommerfeldt:
http://www.nrw.vvn-bda.de/bilder/hu_bener_web.pdf


Am 27. Oktober 1942, um 20.13 Uhr, starb Helmuth Hübener
“ruhig und gefaßt”, wie die Vollstreckungsbeamten in ihrem
Bericht betonten, in der Richtstätte Berlin-Plötzensee unter
dem Fallbeil, das der berüchtigte Scharfrichter Röttger aus-
gelöst hatte. Am selben Tag fielen hier der Blutjustiz zum
Opfer: ein Franzose, ein Pole, fünf Tschechoslowaken und
drei deutsche Kommunisten.

Helmuth Hübeners Grab ist unbekannt. Jedoch hatte das
Justizministerium bereits am 19. Oktober 1942 in einem
Geheimschreiben bestimmt, “bei der Überlassung des Leich-
nams” sei das 'Anatomische Institut der Universität Berlin' zu
berücksichtigen.

Die Angehörigen, die bis zuletzt eine Begnadigung erhofft
hatten, erfuhren durch Pressemeldungen am 28. Oktober
1942 und durch rote Plakatanschläge von der Vollstreckung
des Urteils. Die Mutter wie auch die Großeltern des jungen
Mormonen fanden im Juli 1943 bei den schweren Luftangriffen
auf Hamburg den Tod. Dabei gingen auch die letzten Briefe
Helmuth Hübeners an seine Mutter und seine Großmutter
verloren. Nur seine letzten Zeilen an Frau Maria Sommerfeldt,
die ihn immer wie einen Sohn behandelt hatte, sind erhalten
geblieben. Sie wurden wenige Stunden vor seiner Hinrichtung
geschrieben. Darin gab er seiner Gewißheit Ausdruck, den
richtigen Weg gewählt zu haben. Gott, dem er dankbar dafür
sei, daß dieses qualvolle Leben heute abend zu Ende gehe,
wisse, daß er nichts Unrechtes getan habe. Er werde der
wahre Richter in dieser Sache sein.

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Dankenswerterweise mitgeteilt von Hans-Dieter Zemke.

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