Das ungesühnte Massaker von Palmnicken.

Moderator:-sd-

Antworten
Benutzeravatar
-sd-
Site Admin
Beiträge:7195
Registriert:05.01.2007, 17:50
Das ungesühnte Massaker von Palmnicken.

Beitrag von -sd- » 31.01.2010, 19:51

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Angesichts des Anrückens der sowjetischen Truppen wurden im Januar 1945 die ostpreußischen
Außenlager des KZ Stutthof aufgelöst und die Insassen über Königsberg nach Palmnicken getrieben.
Den Todesmarsch überlebten von ursprünglich über 7.000 nur noch etwa 3.000 überwiegend weib-
liche Häftlinge, die am 27. Januar in Palmnicken eintrafen.

Der ursprüngliche Plan, die Häftlinge in einem Stollen des Bernsteinbergwerkes Anna einzumauern,
scheiterte am Widerstand des Werksdirektors Landmann sowie des Güterdirektors und Volkssturm-
kommandanten Feyerabend. Deshalb brachte die SS die Gefangenen in der Nacht zum 31. Januar
an den Strand von Palmnicken und trieb sie unter Gewehrfeuer in die vereiste Ostsee. Höchstens
15 der 7.000 Gefangenen haben das Massaker überlebt.

An einem Massengrab für 263 Opfer an der Grube Anna wurde 1999 ein Gedenkstein errichtet.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jantarny

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Es gilt als das letzte große SS-Massaker an Juden zum Ende des Zweiten Weltkriegs:
65 Jahre nach dem Mord an 3.000 KZ-Häftlingen im damaligen Palmnicken haben an der
verschneiten Ostseeküste in der Nähe von Kaliningrad, dem früheren Königsberg, Deutsche
und Russen des Verbrechens gedacht. Es sei Teil der moralischen Verpflichtung Deutschlands,
diese Gräuel nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sagte der deutsche Generalkonsul
Aristide Fenster. Etwa 100 Menschen legten in Jantarnyj, dem früheren Palmnicken, Blumen
nieder und zündeten Kerzen an. An das Blutbad vom 31. Januar 1945 wird offiziell erst seit
zehn Jahren erinnert.

Am Strand der damaligen ostpreußischen Siedlung Palmnicken erschoß ein SS-Todeskommando
die KZ-Häftlinge, meist junge jüdische Frauen aus Polen und Ungarn
.

Die wiedergegründete jüdische Gemeinde im einstigen Königsberg erinnert seit Ende der 1990er
Jahre an das Massaker, das bis heute ungesühnt sei. Ein ehemaliger Einwohner Palmnickens
hatte das Schweigen über die Blutbad gebrochen und mit einem Buch auch in Kaliningrad
großes Aufsehen erregt. Insgesamt hatten nur 21 Menschen das Massaker überlebt.

Jantarnyj ist seit jeher berühmt für seinen Reichtum an Bernstein, der hier einzigartig im Tage-
bau gefördert wird. Die jüdische Gemeinde beklagt, daß die Behörden die Erinnerungsarbeit
behinderten, weil sie Jantarnyj zu einem attraktiven Ostsee-Kurort machen wollen.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Antworten

Zurück zu „Zerstörte Lebensläufe“