Speckstreifen am Schmiedefeuer.
Verfasst: 09.02.2008, 10:45
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Norbert Gschweng schrieb:
Bei der Arbeit an meiner Chronik zu Mansfelde habe ich von Emrich von Knobelsdorff-Brenkenhoff
Auszüge aus den Kindheitserinnerungen des Großvaters Hans-Caspar von Knobelsdorff-Brenkenhoff
(* 17. Mai 1879 in Mansfelde) erhalten. Darin beschreibt er auch seine Spielkameraden aus dem Dorf:
"Mein Spielkamerad war von Jugend auf der etwa gleichaltrige Otto Wüstenberg gewesen,
der achte Sohn - zehntes Kind von zwölf des Schmiedes Wüstenberg. Die Schmiede mit Wohnung
daneben lag unmittelbar jenseits der am Garten führenden gepflasterten Straße, also sehr nahe
von unserem Hause. Oft war ich drüben. Wenn Mutter Wüstenberg mir einen Speckstreifen,
angeprezelt am Schmiedefeuer, stiftete, so schmeckte dieser viel besser als alles Essen bei uns.
Das Zusehen beim Waschen der vielen Jungen in der Wohn- und Schlafstube bei Wüstenbergs
machte mir immer besonderen Spaß. In zwei Betten schliefen zusammen acht, immer zwei
mit den Köpfen nach einer Seite, die älteren Geschwister in einer Kammer nebenan."
Weiter unten:
"Otto Wüstenberg wurde Industriearbeiter, ich glaube in Fürstenwalde.
Etwa 1900 bin ich ihm in Berlin auf dem Stettiner Bahnhof begegnet, als er Soldat
und Bursche eines Offiziers war, während ich zusammen mit anderen Offizieren des
4. Garde-Regimentes zu einem Übungsritt in die Gegend von Eberswalde ausreiste."
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Drei noch in Fürstenwalde lebenden Familien Wüstenberg habe ich angerufen.
Ein Axel Wüstenberg verwies mich an seinen Onkel Dieter in Jacobsdorf bei Frankfurt / Oder.
Dieser konnte mir bestätigen, daß sein Großvater Otto davon sprach, Bursche eines ranghohen
Offiziers gewesen zu sein.
Otto hatte fünf Kinder:
Rudolf, geb. 1905, Vater von Dieter
Alfred
Willi, gefallen im Krieg (welcher ?)
Grete (Margarete ?)
Trude (Gertrud ?)
Oben genannter Otto hatte unter anderem einen Bruder Paul.
Einer aus der Familie soll nach Amerika ausgewandert sein.
Sieht jemand Anknüpfungspunkte ?
Die beiden im KAB in Mansfelde genannten Gutsarbeiter Fritz und Hermann Wüstenberg
sind möglicherweise 1930 weggezogen, als das Gut verkauft und aufgesiedelt wurde,
wodurch alle Gutsarbeiter arbeitslos wurden.
Norbert Gschweng, Greifswald
Mailto: Norbert(a)Gschweng.de
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Weiterführende Hinweise
siehe > viewtopic.php?t=229
Norbert Gschweng schrieb:
Bei der Arbeit an meiner Chronik zu Mansfelde habe ich von Emrich von Knobelsdorff-Brenkenhoff
Auszüge aus den Kindheitserinnerungen des Großvaters Hans-Caspar von Knobelsdorff-Brenkenhoff
(* 17. Mai 1879 in Mansfelde) erhalten. Darin beschreibt er auch seine Spielkameraden aus dem Dorf:
"Mein Spielkamerad war von Jugend auf der etwa gleichaltrige Otto Wüstenberg gewesen,
der achte Sohn - zehntes Kind von zwölf des Schmiedes Wüstenberg. Die Schmiede mit Wohnung
daneben lag unmittelbar jenseits der am Garten führenden gepflasterten Straße, also sehr nahe
von unserem Hause. Oft war ich drüben. Wenn Mutter Wüstenberg mir einen Speckstreifen,
angeprezelt am Schmiedefeuer, stiftete, so schmeckte dieser viel besser als alles Essen bei uns.
Das Zusehen beim Waschen der vielen Jungen in der Wohn- und Schlafstube bei Wüstenbergs
machte mir immer besonderen Spaß. In zwei Betten schliefen zusammen acht, immer zwei
mit den Köpfen nach einer Seite, die älteren Geschwister in einer Kammer nebenan."
Weiter unten:
"Otto Wüstenberg wurde Industriearbeiter, ich glaube in Fürstenwalde.
Etwa 1900 bin ich ihm in Berlin auf dem Stettiner Bahnhof begegnet, als er Soldat
und Bursche eines Offiziers war, während ich zusammen mit anderen Offizieren des
4. Garde-Regimentes zu einem Übungsritt in die Gegend von Eberswalde ausreiste."
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Drei noch in Fürstenwalde lebenden Familien Wüstenberg habe ich angerufen.
Ein Axel Wüstenberg verwies mich an seinen Onkel Dieter in Jacobsdorf bei Frankfurt / Oder.
Dieser konnte mir bestätigen, daß sein Großvater Otto davon sprach, Bursche eines ranghohen
Offiziers gewesen zu sein.
Otto hatte fünf Kinder:
Rudolf, geb. 1905, Vater von Dieter
Alfred
Willi, gefallen im Krieg (welcher ?)
Grete (Margarete ?)
Trude (Gertrud ?)
Oben genannter Otto hatte unter anderem einen Bruder Paul.
Einer aus der Familie soll nach Amerika ausgewandert sein.
Sieht jemand Anknüpfungspunkte ?
Die beiden im KAB in Mansfelde genannten Gutsarbeiter Fritz und Hermann Wüstenberg
sind möglicherweise 1930 weggezogen, als das Gut verkauft und aufgesiedelt wurde,
wodurch alle Gutsarbeiter arbeitslos wurden.
Norbert Gschweng, Greifswald
Mailto: Norbert(a)Gschweng.de
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Weiterführende Hinweise
siehe > viewtopic.php?t=229