Schloß Dolzig bei Sommerfeld (poln. Lubsko).

SOMMERFELD(T)-Vorkommen sowie Verbindung zu Personen und Familien anderen Namens in der ehemaligen preußischen Provinz Brandenburg.

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Schloß Dolzig bei Sommerfeld (poln. Lubsko).

Beitrag von -sd- » 10.09.2009, 13:11

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http://sommerfeldfamilien.net/sommerfel ... dolzig.gif

Dolzig, Dorf und Rittergut im preußischen Regierungsbezirk Frankfort a. O., Kreis Sorau,
mit 426 Einwohnern, hat eine evangelische Kirche, ein Schloß.

Das Rittergut wurde 1866 von General Vogel von Falckenstein erworben.
Dolzig ist Geburtsort der deutschen Kaiserin Auguste Victoria.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, Seite 95.

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Schloß Dolzig (poln. Zamek Dluzek) bei Sommerfeld (poln. Lubsko).

War im Besitz der Familie von Kalkreutz, von Dallwitz, von Thielau, von Steinäcker,
von Tschirschky. 1856 wurde es durch den Herzog zu Schleswig-Holstein-Augustenburg
erworben und diente als Wohnsitz des Erbprinzen.

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Auguste Viktoria, deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, geb. 22. Okt. 1858 in Dolzig,
älteste Tochter des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
(s. Friedrich [Schleswig-Holstein]) und der Prinzessin Adelheid von Hohenlohe-Langenburg,
ward 27. Febr. 1881 in Berlin mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen vermählt und schenkte
ihm sieben Kinder: der Kronprinz wurde 6. Mai 1882, die einzige Prinzessin, Viktoria Luise,
als jüngstes Kind 13. Sept. 1892 geboren. Durch den Tod des Kaisers Wilhelm I., 9. März
1888, Kronprinzessin und durch das frühe Ende Kaiser Friedrichs III., 15. Juni 1888, auf
den Thron berufen, steht sie ihrem Gemahl treu zur Seite und macht sich die Pflege und
den Schutz wohltätiger Anstalten sowie der Kirche zur besondern Aufgabe.
Vgl. Evers, Auguste Viktoria (3. Aufl., Berl. 1897).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2, Leipzig 1905, Seite 122.

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Schloß Dolzig (poln. Zamek Dluzek) bei Sommerfeld (poln. Lubsko)
in der ehemaligen Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Frankfurt a. d. Oder,
Kreis Sorau, Niederlausitz.


Die Geschichte des Ritterguts Dolzig läßt sich bis zum Jahr 1292 zurückführen und
gewinnt namentlich dadurch ein besonderes Interesse, daß Dolzig als der Stammsitz
des noch gegenwärtig weit verbreiteten Geschlechts v. Kalkreuth erscheint. Im Jahre
1292 kauft nämlich einer aufgefundenen Notiz zu Folge Volpert von Kalkreuth
auf Sommerfeld
das Dorf Dolzig von seinem Vater Herrmann dicto ole Kalkreuth.
Ferner findet sich in Möllers geschriebener Chronik der Stadt Sommerfeld ein Aktenstück
aus dem Jahre 1315, in welchem der Richter und die Consuln der Stadt Sommerfeld
bekannt machen, daß Wolper ole Sommerfeld (Möller fügt hinzu 'v. Kalkreuth') 'quondam
noster concivis' der Sommerfelder Kirche ein Legat vermacht habe.

Aus diesen Überlieferungen scheint zunächst hervorzugehen, daß die Familie v. Kalkreuth
um diese Zeit ihren jetzigen Familiennamen angenommen hat; hierfür sprechen die ver-
schiedenartigen Benennungen 'v. Kalkreuth', 'dicto ole Kalkreuth', 'ole Sommerfeld'.
Ferner scheint sich aus diesen Überlegungen zu ergeben, daß die Familie v. Kalkreuth
ursprünglich aus Sommerfeld stammt.

Die Annahme liegt nicht fern, daß die Stadt Sommerfeld wie so manche andere Stadt
in der Lausitz ursprünglich eine Ansiedelung deutscher Einwanderer im Wendenlande
gewesen ist, und daß die Vorfahren der Familie v. Kalkreuth Unternehmer und Gründer
und in Folge dessen die Stadtschultheisse (scultetus sive praefectus) dieser Stadt waren.

Je mehr die Bürgerschaft der Stadt in sich erstarkte, desto lockerer mag das Verhältnis
des Erbstadtschulzen zu derselben geworden sein, namentlich nachdem diese in dem
Dorfe Dolzig einen nicht zur Stadt gehörigen Besitz erwarben. Das Verhältnis ist möglicher-
weise im Jahre 1375 durch eine förmliche Auseinandersetzung aufgelöst worden, indem
die v. Kalkreuth die ihnen als Stadtschultheisse bei Gründung der Stadt zugeteilten Acker-
hufen gegen Abtretung einer Fläche von der Stadt entfernt liegendem Neuland zurück-
gegeben haben. Es findet sich wenigstens bei Möller eine Urkunde aus dem Jahre 1375,
in welcher Botho v. Kalkreuth gesessen zu Dolzik dem Rathe von Sommerfeld die ihm
gehörigen vier Hufen gelegen zu Hinkau (jetzt einer Vorstadt Sommerfelds) abtritt und
dagegen einen an Dolzig grenzenden Acker eintauscht.

Mögen nun diese Schlüsse auch mehr oder weniger auf Mutmaßungen beruhen, so scheint
doch nach Obigem festzustehen, daß die Dolziger v. Kalkreuth die ersten ihres Namens
gewesen sind.

Von Dolzig aus, welches die Familie v. Kalkreuth 400 Jahre lang Mannslehn besessen hat,
wird dieselbe sich weiter verbreitet haben Zunächst nach Schlesien, wo 1342 Themo
v. Kalkreuth
Kanzler des Herzogs von Liegnitz war. Um das Jahr 1400 ist Senftenberg und
Liebenau (Kreis Züllichau) im Besitz der v. Kalkreuth gewesen.

Die größte Ausdehnung gewinnt in Niederschlesien, der Lausitz und der Neumark der Besitz
der Familie im 16. und 17. Jahrhundert. Eine große Zahl von Rittergütern der Kreise Grünberg,
Freistadt, Züllichau, Sorau, Calau, Crossen, Sterberg befindet sich zu der Zeit in Händen der
v. Kalkreuth. Als Stammsitze der verschiednen Linien erscheinen außer Dolzig namentlich
Klemzig, Blumberg und Alt-Döbern. Vor allem im Sorauer Kreis ist seit Anfang des 16. Jahr-
hunderts die Familie v. Kalkreuth sehr verbreitet. Wann sich die zu dieser Zeit vorkommenden
Linien von Jessen, Preschen und Alt-Döbern von dem Dolziger Hauptstamme abgezeigt haben,
ist nicht festzustellen, da erst von 1538 an die Genealogie der Dolziger v. Kalkreuth sich
einigermaßen verfolgen läßt, doch spricht der Umstand, daß bei Belehnungen unter diesen
vier Linien die gesamte Hand gilt, dafür, daß die Vetterschaft eine nahe gewesen sein muß
zu den Besitzungen dieser Linie gehörten im Sorauer Kreise: Dolzig, Culm, Niewerle, Brinsdorf,
Belko und Altwasser; Jessen, Drehnow, Jüritz, Schniebenchen, Matzdorf und Grabow;
Preschen, Bahren und Eulo: sowie Alt-Döbern im Calauer Kreise.

Mit dem 17. Jahrhundert tritt eine wesentliche Veränderung in den Verhältnissen der Sorauer
von Kalkreuth ein, immer weniger Güter werden in den Lehnsbriefen aufgeführt, immer weniger
Lehnsvettern werden zur gesamten Hand mit belehnt.

Der 30jährige Krieg scheint auch dieser Familie, wie so mancher anderen, verhängnisvoll
gewesen zu sein. Am längsten dürfte sich die Dolziger Linie in ihrem Besitze erhalten haben.
1649 war Christian v. Kalkreuth mit Dolzig belehnt. Er war viermal verheiratet und hatte sieben
Söhne. Nach seinem 1677 erfolgten Tode verkauften seine Söhne Dolzig 1692 und zogen nach
Siegersdorf bei Freistadt, welches Gut sich noch jetzt im Besitz der Familie v. Kalkreuth befindet.

An diese Familie, welche 400 Jahre hindurch Dolzig besessen, erinnert heute noch außer einigen
Familienwappen ein Legat, welches Christian v. Kalkreuth auf Siegersdorf 1739 der Dolziger
Kirche unter der Bedingung vermacht hat, daß jährlich einmal in der Kirche seinenn Vorfahren
Eusebius v. Kalkreuth eine Gedächtnisrede gehalten werde.

Dolzig kam jetzt in den Besitz der Familie v. Dallwitz, die im Gubener Kreise die Güter Starzeddel,
Vettersfelde, Reddern, Ossig, Räschen, Jessnitz, Jaulitz und Merke zum Teil schon mehrere
hundert Jahre besessen hatte. Die v. Dallwitz besaßen Dolzig bis zum Jahre 1802, in welchem
Jahre sie es an den Ordenshauptmann Heinrich Otto v. Thielau auf Neu-Döbern verkauften, der
es im Jahre 1822 seinem Sohne Carl Otto v. Thielau abtrat. Nach dessen Tode verkaufte seine
Witwe Dolzig im Jahre 1845 an die Baronin Charlotte Friederike v. Steinäcker auf Kunersdorf,
von welcher er 1852 wieder Herr Fedor v. Tschirsky käuflich erwarb.

1856 wurde Dolzig von dem Herzog zu Schleswig-Holstein-Augustenburg angekauft, und dient
seitdem als Wohnsitz für den Erbprinzen zu Schleswig-Holstein-Augustenburg, in dessen Besitz
das Gut 1862 übergegangen ist.

Das Areal des Gutes Dolzig beträgt gegenwärtig 4.000 Morgen. Das Gut wird gebildet durch
zwei Höhenplateaus, dem Dubbinberge und dem Coniberge (in Wendischer Sprache Eichen-
und Kiefernberg) und einer Niederungsfläche. Trotz ihres Namens bilden die beiden Höhen
jetzt die Hauptackerfläche, während in der Niederung Kiefernhaide und Laubholz mit den
Wiesen in mannigfacher Verschiedenheit abwechseln.

Auf den Wiesen wird ein ergiebiger Torfstich betrieben, eine Viertelstunde vom Schlosse ent-
fernt liegt die zum Gute gehörige Ziegelei nebst Dampfmahl- und Schneidemühle.

Das Schloß liegt an dem westlichen Abhange des Dubbinberges. Es verdankt seine Entstehung
sehr verschiedenen Perioden. Die fünf Fuß dicken Mauern des östlichen Flügels sprechen dafür,
daß dieses drei Stockwerke hohe aber nur 24 Fuß tiefe Gebäude schon die ersten Kalkreuthe
beherbergt hat. Der geräumige südliche und westliche Flügel mögen in der Glanzperiode dieser
Familie entstanden sein. Ein mit Kindern besonders gesegneter Herr v. Dallwitz hat zur Unter-
bringung derselben noch einen besonderen Anbau für nötig erachtet. nachdem endlich Herr
von Tschirschky begonnen, den altertümlichen Bau wohnlicher einzurichten, ist durch den
jetzigen Besitzer das Schloß sowohl im Innern wesentlich umgestaltet, als auch namentlich die
westliche Facade durch einen Anbau verlängert und in ihrer jetzigen Gestalt hergestellt worden.

In den letzten Jahren sind ebenfalls die Parkanlagen in dem hügeligen Terrain, welches das
Schloß umgibt, und in welchem die letzten Überreste des Dubbinwaldes mannigfache natür-
liche Baumgruppen bilden, wesentlich verändert und erweitert worden.

Von den Fenstern des Schlosses und von dem Parke aus hat man einen Rundblick von mehreren
Quadratmeilen. Einerseits nimmt das Auge die Städte Sommerfeld und Guben wahr, andererseits
blicken die Kirchtürme der Städte Forst und Pforten sowie des Dorfes Beitsch aus den weiten
Waldflächen der Herrschaften Pforten und Beitsch malerisch hervor. Von dem Dolziger Kirchturm
aus übersieht man acht Städte und ungefähr 30 Dörfer.

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Hinweis zur fehlenden Quellenangabe:
Die Herkunft dieses Textes, der mir leider nur als Fotokopie ohne Quellenhinweis vorliegt,
ist mir bis jetzt noch nicht bekannt. Dennoch fand ich den Inhalt so interessant
und möglicherweise auch hilfreich, daß ich den Text hier trotz des Mangels veröffentlicht habe.
Dieter Sommerfeld (-sd-)
Zuletzt geändert von -sd- am 14.10.2011, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.

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ack
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Beitrag von ack » 11.09.2009, 01:34

Der Text findet sich hier:
http://www.zlb.de/digitalesammlungen/Sa ... Dolzig.pdf

Generell scheint http://www.zlb.de/digitalesammlungen/ nicht uninteressant zu sein.

Erläuterung zur Sammlung Duncker:
http://www.zlb.de/aktivitaeten/digitalisierung/duncker

Ira
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Endlose Suche nach der Herkunft meiner Familie.

Beitrag von Ira » 13.10.2011, 23:40

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Hallo,

ich heiße von Dultzig, ehemals von Doltzig. Mein Adelsgeschlecht ist das derer v. Kalckreuth, Colditz und Dultzig.
Das einzige, was ich auf dieser endlosen Suche nach der Herkunft meiner Familie finden kann, sind Fragmente
der Zugehörigkeit zu den Romanovs. Macht Sinn, weil die Mutter meines Vaters, Alexandra, mit Nikolaus, meinem
Vater, bei Eröffnung des 2. Weltkrieges nach Guben, Niederlausitz, geflüchtet ist. Sie sprach nur russisch.

Können Sie mir irgendwie weiterhelfen ?
Danke und herzliche Grüße, wo immer Sie sind.

Ira
Mailto: rwberatergruppe(at)aol.com

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Ergänzende Hinweise (-sd-):

=> A. Ph. W. v. Kalckreuth 'Geschichte der Herren, Freiherren und Grafen v. Kalckreuth'. Potsdam. 1904. 2 Bde.

=> Stammliste v. Colditz > http://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_von_Colditz

=> Adelskartei.de - Adelsrechtliche Gutachten zu deutschen Familien: http://www.adelskartei.de/014.htm
=> u.a.: Adelsrecht-Gutachten zur Familie v. Dultzig.

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Spreekind
Beiträge:13
Registriert:05.08.2012, 09:01

Vorkommen SOMMERFELD / von KALCKREUTH.

Beitrag von Spreekind » 13.11.2012, 20:27

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Eintrag im Kirchenbuch der ev. Kirche Prittisch, Kreis Schwerin an der Warthe:

Katharina von KALCKREUTH + 1691, Tochter des Hieronymus v. KALCKREUTH auf Hermsdorf.

Genannt wird 1693 Peter SOMMERFELD als Gärtner (Seite 345), vermutlich für den Schloßgarten von Hermsdorf.

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