Mittelpolen und Wolhynien.

Möglichkeiten der Familienforschung. Karten und Pläne. Informationen zur Geschichte der Wolhyniendeutschen.

Moderator:-sd-

Antworten
Benutzeravatar
-sd-
Site Admin
Beiträge:7195
Registriert:05.01.2007, 17:50
Mittelpolen und Wolhynien.

Beitrag von -sd- » 18.09.2007, 08:03

Mittelpolen und Wolhynien.

Literatur:
A. Karasek / K. Lück 'Die deutschen Siedlungen in Wolhynien.' Plauen / 1931.
A. Karasek / Hertha Strzygowski 'Wolhynisches Tagebuch.' Elwert Marburg / 1979.

Weit über eine halbe Million Deutschstämmige leben in kleinen Gruppen
im Innern von Polen und in den zu Polen geschlagenen,
aber von Ukrainern bewohnten Gebieten von Ostgalizien und Wolhynien.

... ein in der Fremde bodenständig gewordenes Deutschtum.

Im ganzen schätzte man die Zahl der Deutschen in Kongreßpolen auf 500.000 bis 600.000,
von denen die Mehrzahl auch noch heute (1926) existiert.
Dazu kommen vielleicht 100.000 bis 200.000 deutsche Bauern im polnisch gewordenen Wolhynien.

1919 bis 1925 waren fast eine Million Deutsche aus Polen abgewandert oder vertrieben.

... immer noch etwa 600.000 Seelen, mit Wolhynien noch 100.000 bis 200.000 mehr


Wolhyniendeutsche.

Die deutschen Siedlungen in diesem Gebiet sind nicht durch staatliche Anordnungen und Unterstützungen
entstanden, sondern auf private Initiative zurückzuführen.

Drei Einwanderungsperioden kann man unterscheiden:
1816 kamen Deutsche aus der Danziger Gegend und aus der Rheinpfalz.
1831 und 1861 folgten aus Städten und Dörfern in Polen und aus Deutschland weitere Einwanderer.

Zuerst lebten diese Kolonisten in Wolhynien als Pächter bei den polnischen Gutsbesitzern.
Starker Zuzug setzte in den Jahren 1831 während des ersten polnischen Aufstands
gegen die russische Herrschaft ein.
Den Höhepunkt erreichte aber die Einwanderung nach Wolhynien nach den zweiten polnischen Aufstand,
der zur gleichen Zeit wie die Befreiung der russischen Bauern von der Leibeigenschaft stattfand (1861/1862).
Die Gutsbesitzer verloren ihre billigen Arbeitskräfte und warben daher in Polen und Deutschland
Pächter und Käufer an. Einen Hektar Land konnte man damals für zehn bis sechzehn Rubel kaufen.
Oft handelte es sich aber um Wald- und Sumpfland, das man mühevoll roden bzw. trockenlegen mußte.
Das gepachtete Land wurde im Laufe der Jahre Eigentum des Pächters.

---------
Quelle:
Karl Stumpp 'Die Rußland-Deutschen'. Panonia-Verlag, Freilassing. 1964.

Antworten

Zurück zu „Wolhynien“