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Wer war Dr. Werner Sommerfeld ?

Verfasst: 18.06.2013, 11:17
von -sd-
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Wer war Dr. Werner SOMMERFELD ?

Dr. Werner Sommerfeld * 1904 in Berlin, + 1949 in Tiberias,
war Vorsitzender der Berufsvereinigung der Rechtsanwälte in Tel Aviv
und gleichzeitig ein Pianist auf professionellem Niveau.

http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/l ... person_all


Im Juni 1937 gründete Nissim Ron (ursprünglich Martin Rosenthal) zusammen
mit anderen Mitgliedern seines Kollektivs südlich der Gollanhöhen am Ostufer
des Sees Genezareth den Kibbuz Ein Gev
.

Die Krönung der künstlerischen Tätigkeit von Nissim Ron war die Gründung eines
Musikfestivals, das er zusammen mit Werner Sommerfeld (geb. 1904 in Berlin)
und Yaakov Steinberger (geb. 1914 in München) im Jahr 1943 ins Leben rief.
Das Ein Gev Festival, das sich den Namen 'Salzburg des Mittleren Ostens'
verdiente, gehörte in den folgenden zwei Jahrzehnten zu den wichtigsten
kulturellen Ereignissen in Palästina bzw. Israel und wurde bald auch international
anerkannt. Es wurde mit der Teilnahme der damals bekanntesten Musiker beehrt,
darunter Leonard Bernstein, Jascha Heifetz, Yehudi Menuhin, Arthur Rubinstein,
Isaac Stern, Aaron Copland, Darius Milhaud und Michael Taube. Mit der Gründung
des Festivals schuf er nicht nur eine große musikkulturelle Institution, sondern
verschaffte sich selbst auch ein internationales Podium.

http://www.irgun-jeckes.org/?CategoryID ... cleID=2263

Die Etablierung dieser musikalischen Feiern als regelmäßige 'Musikwochen',
wie man sie anfangs nannte, geht zurück auf den geborenen Berliner Dr.
Werner Sommerfeld; er war Vorsitzender der Berufsvereinigung der Rechts-
anwälte in Tel Aviv und gleichzeitig ein Pianist auf professionellem Niveau.
Zu seinen vielfältigen Beschäftigungen gehörte es unter anderem, Freunde
und Musiker der Philharmonie in sein Auto zu laden und sie zu Auftritten in
die Siedlungen an der Peripherie zu chauffieren. Auf diese Art gelangte er
auch nach Ein Gev. Als er die dortigen 'Konzerte' hörte, schlug er sogleich
vor, in der Pessachferienwoche eine Serie von Konzerten zu veranstalten.
So entstand praktisch aus dem Nichts das Festival von Ein Gev - trotz der
bedrohlichen Nähe der syrischen Grenze und trotz des schwierigen Zugangs
(nur über den See). Für ein Jahrzehnt lang sollte Dr. Sommerfeld der be-
lebende Geist der Musikwochen sein. Es waren Kammerkonzerte im Speise-
saal, gespielt von den besten Instrumentalisten des Landes, unter ihnen auch
Nissim Ron. Das Festival erfreute sich bereits nach kurzer Zeit großer Reso-
nanz, die Zeitungskritiken ergingen sich in Superlativen. Der erste Künstler
von internationalem Rang, der französische Pianist Paul Loyonnet, trat 1947
auf, und ihm sollten viele folgen. Der Speisesaal mit seinen 400 Sitzplätzen
wurde bald zu eng. Kurz nach Abschluß des 1949er Festivals ereignete sich
eine Katastrophe. Das Schiff, das Dr. Sommerfeld nach Tiberias zurück-
brachte, ging in Flammen auf und er ertrank. In das durch seinen Tod ent-
standene Vakuum trat ein aus München gebürtiger Jecke ein, Kibbuzmitglied
Jakob Steinberger, ein Organisationstalent und ein Mann von großem per-
sönlichem Charme.

Quelle u.a.:
Internetseite der Vereinigung der Israelis mitteleuropäischer Herkunft.
http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/l ... person_all


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Dankenswerterweise mitgeteilt von Hans-Dieter Zemke, Kornwestheim.