George Friedrich von Sommerfeld

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George Friedrich von Sommerfeld

Beitrag von -sd- » 14.01.2013, 10:09

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George Friedrich von Sommerfeld, kurhannoverscher General der Infanterie, entstammte einer schlesischen Familie und trat
früh in das hannoversche Heer, in dessen Reihen damals ein 1711 gestorbener Generalfeldzeugmeister von Sommerfeld diente.
Nach Zedler's Universal-Lexicon (38. Band, Leipzig und Halle 1743) hat er 1733 nach Mühlhausen i. Th. entsandte Executions-
truppen befehligt. Seit 1729 stand er als Oberst an der Spitze des 18. Infanterieregiments, dessen Stab in Einbeck lag. 1735
wurde er zum Brigadier, 1738 zum Generalmajor, 1740 zum Generallieutenant befördert. Im Herbst 1742 rückte er aus Anlaß
des Österreichischen Erbfolgekrieges mit einem unter die Befehle des Generals du Pontpietin gestellten, in englischem Solde
befindlichen Hülfscorps nach den Niederlanden und führte von hier im Frühjahr 1743 die Avantgarde des pragmatischen Heeres
unter Lord Stair nach Deutschland, wo er am 27. Juni an der gewonnenen Schlacht bei Dettingen theil nahm. Nach derselben
deckte er mit einer gesonderten Truppenabtheilung den unteren Main und machte dann den Feldzug des Jahres 1744 in den
Niederlanden mit. Nach Beendigung desselben ward er nach dem Haag gesandt, um an Unterhandlungen über die Entsendung
hannoverscher Truppen nach Deutschland theil zu nehmen, welche die dem eigenen Lande durch die Franzosen drohende
Gefahr wünschenswerth erscheinen ließ; im December führte er diese Truppen, 7 Bataillone und 15 Schwadronen, zu denen
noch 8 Bataillone aus dem Lande stießen, so daß v. Sommerfeld 16 000 Mann unter seinem Befehle hatte, an die Lahn und
nahm mit ihnen unter österreichischem Commando an den wenig bedeutenden kriegerischen Ereignissen des Jahres 1745
theil. Im Frühjahr 1746 trat er, zum General der Infanterie befördert, an die Spitze des auf dem Kriegsschauplatze in den
Niederlanden befindlichen, 16 (später 21) Bataillone und 26 Schwadronen zählenden hannoverschen Auxiliarcorps und focht
mit demselben namentlich in den Schlachten von Rocour (11. October 1746) und von Laeffeld (2. Juli 1747). Nachdem am
18. October der Friede zu Aachen geschlossen war, kehrte v. Sommerfeld mit seinen Truppen im November in die Heimath
zurück. Im folgenden Jahre wurde er zum Gouverneur der Stadt Hannover ernannt und erhielt an Stelle seines bisherigen
Infanterieregiments das Regiment Garde. Als im J. 1756 aus Besorgniß vor einer französischen Landung die großbritannische
Regierung fremde Truppen in Sold nahm, führte v. Sommerfeld 9000 Hannoveraner nach England, welche indessen im Winter
1756 auf 1757 ohne kriegerische Verwendung gefunden zu haben, zurückkehrten. An dem bald darauf beginnenden Sieben-
jährigen Kriege hat v. Sommerfeld seines Alters wegen nicht mehr theil genommen, dagegen entwickelte er eine große
Thätigkeit bei der Aufstellung von Garnisontruppen, deren Dienste die Bewachung der zahlreichen bei dem Vormarsche des
Herzogs Ferdinand von Braunschweig gegen den Rhein zu Ende des Winters 1757/58 gemachten französischen Gefangenen
in Anspruch nahm und deren Vorhandensein es möglich machte, die im Felde stehenden Truppen im gewünschten Maße zu
verstärken. Er starb in der Nacht vom 11. zum 12. October 1760 zu Hannover.

Literatur:
'Neue genealogisch-historische Nachrichten', 73., 74., 133. Bd. Leipzig (Heinsius) 1745—61.
L. v. Sichart 'Geschichte der königlich hannoverschen Armee', 2. u. 3. Bd., Hannover 1870.

Quelle:
Bernhard von Poten 'George Friedrich von Sommerfeld'
In: 'Allgemeine Deutsche Biographie' 34 (1892), S. 609-610 [Onlinefassung];
URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd13 ... anchor=adb

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Dankenswerterweise mitgeteilt von Hans-Dieter Zemke, Kornwestheim.

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