Prof. Oskar SOMMERFELD aus Indija.

Menschen und Ereignisse deutscher Volksgruppen Südosteuropas, u.a. der Donauschwaben.

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Prof. Oskar SOMMERFELD aus Indija.

Beitrag von -sd- » 12.07.2010, 18:51

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Professor Oscar Sommerfeld 1885-1973:
http://www.dvhh.org/syrmia/art/sommerfeld.htm


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Oskar SOMMERFELD wurde am 8. August 1885 in Inđija auf dem Gut 'Mein Wille'
geboren. Vater: Aleksander Sommerfeld. Mutter: Katarine geb. Petrović.

Durch seine Heirat übersiedelte er 1929 nach Ruma. Von 1945 bis zu seinem Tode am
27. April 1973 lebte er in der oberösterreichischen Marktgemeinde Hofkirchen an der
Trattnach. Er malte faszinierende Bilder aus der alten Heimat und oberösterreichische
Landschaften.

Das Bild von Prof. Oskar Sommerfeld 'Ankunft der Treck-Kolonne' befindet sich
im Parlament in Wien.
Quelle: http://ruma.donauschwaben.net/download/ ... u_II_T.pdf


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Ergänzende Hinweise zu Hofkirchen und zur Wojwodina.:

Hofkirchen an der Trattnach ist eine österreichische Marktgemeinde in Oberösterreich
im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 1.535 Einwohnern. (Stand 1. Jänner 2010).

Der Ortsteil Sommerfeld der Gemeinde Hofkirchen a.d. Trattnach wurde in Sommerfeld
und Oberes Sommerfeld aufgeteilt. Mit der Ortsteilbezeichnung Sommerfeld soll an den
in Hofkirchen 53 ehemals wohnhaften akademischen Maler Oskar Sommerfeld erinnert
werden.


Die Vojvodina, bisweilen auch Wojwodina oder Woiwodina (ungarisch: Vajdaság)
ist eine autonome Provinz in der Republik Serbien. Sie macht den Landesteil nördlich
der Save und Donau aus, dessen administrative Grenze vom Westen her überwiegend
an der Save entlang (am Bezirk Belgrad mit einem Bogen Richtung Norden) und weiter
in Richtung Osten zur rumänischen Grenze überwiegend an der Donau entlang verläuft.
Die Provinzhauptstadt ist Novi Sad.

Die Vojvodina ist die Heimat vieler verschiedener Volksgruppen. Neben Serben, die mit
etwa 65 Prozent die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellen, leben in der Vojvodina
als anerkannte autochthone Minderheiten u. a. Ungarn, Slowaken, Kroaten, Rumänen,
Bunjewatzen, Šokci, Russinen, Roma und Deutsche.
Zuletzt geändert von -sd- am 27.04.2011, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Sommerfeld-Ausstellung, ein Ereignis von Rang.

Beitrag von -sd- » 12.07.2010, 23:24

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http://www.fenster-vojvodina.com/fenster_ne.html:
Die Ausstellung des ersten akademischen Künstlers aus Inđija - Oskar Sommerfeld.

Während ich nach Informationen über die serbisch-orhodoxe Kirche suchte, die ich als
Religionslehrer am Gymnasium in Inđija, für einen Vortrag benötigte, schlug ich jedesmal
im Buch 'Bedeutende Persönlichkeiten aus Inđija' die selbe Seite auf - Oskar Sommerfeld.
Während der weiteren Forschungen stellte sich heraus, daß der erste akademische Künstler
aus Inđija (geboren 1885 auf dem Gut 'Mein Wille', Vater Aleksander Sommerfeld / Mutter
Katarine geb. Petrović) nie sein künstlerisches Werk dem Publikum seiner alten Heimat
vorgestellt hat. Das war nur eine der vielen Ungerechtigkeiten, die den Donauschwaben
auf dem Boden, den sie einst mit anderen Völkern aus Vojvodina teilten, widerfahren ist.

Dank der unterstützenden Hilfe von Menschen, die großes Verständnis für die Realisation
dieser Idee zeigten, fand am 10. Oktober 2008 in der Galerie des Hauses von Vojnović
in Inđija die Eröffnung der Ausstellung mit Zeichnungen und Bildern des österreichischen
in Inđia geborenen Künstlers Oskar Sommerfeld
statt.

Nach dem wundervollen, gelungenen und zahlreich besuchten Ereignis von hohem
künstlerischen Niveau, blicke ich zurück, schaue mich um und stelle fest, daß ich mich
an dieses Erlebnis als eine lohnende Erfahrung erinnern werde.

Die deutsche Minderheit mit ihren jeweiligen Vertretern aus der Syrmischen Mitrowitz,
Syrmisch-Karlowitz, Ruma, Belgrad, Indija .... der Vertreter der deutschen Botschaft,
einige hohe Geistliche der serbisch-orthodoxen Kirche, die Medien, Arbeiter aus dem
Bereich der Kultur, Politiker ... alle waren gekommen und standen nun da umringt von
Oskars Werken, Werke die die Liebe zu Syrmien und zu den Menschen erwecken. Das
Publikum und nicht nur das aus Inđija (- mehr als 700 Besucher und über 150 Besucher
nur bei der Eröffnung) hat während der zehntägigen Ausstellung 35 Bilder gesehen.

Seit dem fatalen Morgen des Jahres 1973, als Oskar Sommerfeld nicht von seiner regel-
mäßigen Radtour zurückkehrte (im 88. Lebensjahr), sind 35 Jahre vergangen.

Wir erhielten Lob vom Gebietssekretariat für Kultur und von den Sponsoren des Projekts,
von Herrn Bradić, dem Kulturminister und den Vertretern der deutschen und österreichi-
schen Botschaft, von Oskars Sohn Alexander Sommerfeld, dessen Frau Hajdi und Cousine
Edita Hemerle.

Auf diesem Wege möchte ich dem Malerbund in Inđija danken und allen Anderen, die
durch ihre Mitarbeit zur Verwirklichung dieses kulturellen Ereignisses beigetragen haben.

Quelle:
FENSTER, Zeitschrift für Kultur und Zusammenleben der Donauschwaben.
Vertrauen, Versöhnung, Ehrlichkeit.

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Biographie des Künstlers Prof. Oskar Sommerfeld.

Beitrag von -sd- » 14.07.2010, 08:54

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Sommerfeld-Biographie.

Die Marktgemeinde Hofkirchen an der Trattnach arbeitet intensiv an der
Biographie des Künstlers Prof. Oskar Sommerfeld sowie an der Erstellung
eines Gemäldekatalogs. Der akademische Maler Prof. Sommerfeld lebte
von 1945 bis zu seinem Tode im Jahre 1973 in Hofkirchen a. d. Trattnach.

Die Gemeinde Hofkirchen a. d. Trattnach ersucht in diesem Zusammenhang
alle Besitzer von Gemälden aus dem Schaffen von Prof. Oskar Sommerfeld,
sich beim Gemeindeamt (Telefon 07734 / 2255-13, Herr Schrödl) zu melden.
Es wird gleichzeitig um Bereitstellung von Fotos, Dias oder sonstigen Unter-
lagen ersucht, damit der Gemäldekatalog möglichst umfassend erstellt
werden kann.

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Donauschwäbische Maler der Zwischenkriegszeit.

Beitrag von -sd- » 28.09.2010, 18:26

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Donauschwäbische Maler der Zwischenkriegszeit im ehemaligen Jugoslawien
von Konsulent Oskar Feldtänzer

Die herausragenden Gestalten der donauschwäbischen Maler der Zwischenkriegszeit
im ehemaligen Jugoslawien waren die akademisch ausgebildeten Künstler Oskar
Sommerfeld und Sebastian Leicht. Der erste lebte und wirkte in Syrmien und wurde
vor allem durch Landschaftsbilder seiner engeren Heimat bekannt und fand große
Anerkennung durch die Kunstsachverständigen der gesamtstaatlichen Kulturszene.
Er erhielt von ihnen den anerkennenden Titel 'Entdecker der syrmischen Landschaft'.

Nach der Flucht nach Oberösterreich im Herbst 1944 lebte er im Hausruckviertel in
Taufkirchen a.d. Trattnach, wo er sein künstlerisches Schaffen fortsetzte. Wie einst
in Syrmien fesselten ihn hier die Naturschönheiten des Landes und inspirierten ihn
zur Schaffung von künstlerisch nachempfundenen Landschaftsbildern seines neuen
Lebensraumes.

Das schwere Schicksal seines Völkchens nach 1944, vor allem die Verfolgungen,
Flucht und Vertreibung stellte er in seinem Gemäldezyklus 'onauschwäbische
Passion' dar. Daß er eine Sammlung seiner Werke im Wiener Palais Palffy aus-
stellen konnte, empfand er als ganz große Anerkennung und Würdigung seines
künstlerischen Schaffens. Der Oberösterreicher Oberstleutnant a.D. Erwin Lauber,
der als junger Mann Sommerfeld in Taufkirchen kennen gelernt hatte, hat sich große
Verdienste dadurch erworben, dass aufgrund seiner Initiative sämtliche zugänglichen
Werke des Malers durch Farbfotos erfasst und katalogisiert werden, die im Gemeinde-
amt in Taufkirchen aufliegen.

Auch der zweite donauschwäbische Maler der Zwischenkriegszeit, Sebastian Leicht,
fand schon im alten Jugoslawien Anerkennung und Würdigung für sein künstlerisches
Schaffen. Doch ist die Erinnerung an ihn in seinem ehemaligen Heimatgebiet fast
verblaßt.

Sebastian Leicht wurde in der Batschka in Brestowatz geboren und von dem Umfeld
seiner engeren Heimat geprägt. In der serbischen Zeitung 'Veceme Novosti' (Abend-
nachrichten) erschien aus der Feder von Z.T. Markovic ein Artikel unter dem Titel
'Ein vergessener Schüler von Beta Vukanovic'. Einleitend wird darauf verwiesen, daß
serbische Kunsthistoriker den Maler, Graphiker und Bildhauer Sebastian Leicht
(1908 –2002) gebürtig in Batsch-Brestowatz ganz vergessen haben, doch haben
sich an diesen begabten donauschwäbischen Künstler Neusatzer Sammler erinnert
und zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg eine Ausstellung in seinem Heimat-
ort in der Halle 'Nikola Tesla' organisiert. Die ausgestellten Ölbilder, Aquarelle mit der
Signatur von Sebastian Leicht kamen aus den privaten Sammlungen von Vojislav
Lazic und Duro Popovic, die ergänzt werden durch zwanzig Graphiken (Linolschnitte)
aus dem Zyklus 'Hanf'.

Im Bericht heißt es weiter: Obwohl in den serbischen Kunstgeschichtsbüchern der
Name Leicht nicht erwähnt wird, so als ob er nie existiert hätte, ist er einer aus der
Gruppe von Talenten, die die Kunstschule in Belgrad bei Prof. Beta Vukanovic und
Ljuba Ivanovic besuchte, erklärte gegenüber der Zeitung 'Novosti' Duro Popovic, in
dessen Sammlung sich Leichts Ölgemälde 'Dorfstraße' befindet.

Eine weitere Ausbildung erhielt Leicht an der Akademie für bildende Künste in
München bei Prof. Julius Hess und Adolf Schiener. Popovic ist ein guter Kenner
des Lebens und der Werke dieses in Jugoslawien vergessenen Künstlers und er
erinnert an den Erfolg, den Leicht 1932 erzielte, als er zusammen mit einer Gruppe
von deutschen Künstlern sich zum ersten Mal mit einer Ausstellung in Novi Sad
der Öffentlichkeit vorstellte. Zwei Jahre später organisierte er seine erste selbst-
ständige Ausstellung im Kunstpavillon 'Cvijea Zuzoric' in Belgrad. Durch die erste
kollektive Ausstellung erzielte Leicht die Aufmerksamkeit und die Kritik der Kunst-
kreise, was ihn empfahl, Mitglied der ältesten und angesehendsten Künstlerverei-
nigung des Landes zu werden – der Vereinigung der Künstler Serbiens 'Lada'.
Von diesem Zeitpunkt an hat Leicht ständig bei der 'Lada' ausgestellt in Belgrad,
Ljubljana, Petrovgrad. Zugleich ist er anwesend bei den Frühlingsausstellungen
jugoslawischer Künstler, wie auch bei den Herbstausstellungen Belgrader Künstler
im Kunstpavillon am Kleinen Kalemegdan in Belgrad.

Die Motive auf Leichts Bildern bezeugen, daß seine Darstellungen dem pannonischen
Menschen und dem dörflichen Leben gewidmet sind. Das Bild 'Die Weinverkostung'
wurde in Weißkirchen gemalt und stellt zweifellos den Höhepunkt einer Sammlung
von dreißig Ölgemälden auf Leinen dar, die Leicht an die 'Große Ausstellung von
Malern aus dem Südosten', gesandt hatte, die 1942 in Wien stattfand. Wegen
dieser Ausstellung war Leicht jedenfalls in Ungnade bei den Nachkriegsbehörden
Jugoslawiens gefallen.

Duro Popovic verweist auf die Bedeutung des Zyklus der Linolschnitte 'Hanf', die
Leicht gemäß einem Text seines Freundes Branko Teodorovic aus Belgrad gestaltet
hat, der unter dem Namen Teodosic seine Kunstkritiken schrieb. Der Zyklus wurde in
3.200 Exemplaren im Jahre 1941 nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens gedruckt.
Das Werk beschreibt in 20 Bildern die vollständige Verarmung von Familien der Hanf-
bauern. Der Künstler stellte an den Anfang des Werkes die Zeichnung 'Heimatlos'.
Später sagte er: „Ich habe geahnt, daß wir wegen des Krieges unsere Heimat ver-
lieren werden, unwiderleglich gebunden an das Schicksal des deutschen Volkes“.

Sebastian Leicht hat für seine Arbeiten viel Anerkennung gefunden. Interessant ist,
daß ihn König Peter ll. Karadjordjevic mit dem Orden des Heiligen Sawa ausgezeich-
net hat 'für kulturelle Leistungen und Völkerverständigung', was bedeutet, daß der
Künstler, der nach dem Zweiten Weltkrieg Jugoslawien verlassen hatte, mit der
Emigration in Verbindung blieb.

Die Ausstellung in Batsch-Brestowatz hat den Schleier von den Werken Sebastian
Leichts in seinem Ursprungsland gezogen. Schon wurde auch angekündigt, daß er
eine neue Ehrung post mortem erleben wird durch eine neuerliche Ausstellung seiner
Werke in Belgrad.

Sebastian Leicht hat sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit seinem Herzens-
anliegen auseinandergesetzt, die Geschichte der Donauschwaben in einer Gesamtschau
mit den Ausdrucksmitteln seines künstlerischen Könnens darzustellen. Dazu schuf er im
Laufe der Jahre (1944 bis 1983) an die dreihundert Bilder zu diesem Stoff. Einhundertund-
fünfzig wurden ausgewählt und in einem von der Landsmannschaft der Donauschwaben
in Bayern herausgegebenen Buch veröffentlicht, das den Titel trägt 'Weg der Donau-
schwaben'. Die Zeichnungen und Bilder sind von einer besonderen Eindringlichkeit und
wurden von Dr. Georg Wildmann kommentiert und wo erforderlich interpretiert.

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Dankenswerterweise mitgeteilt von Hans-Dieter Zemke.

Quelle:
Mitteilungen der Landsmannschaft der Donauschwaben in Oberösterreich
Jahrgang 38 / Juli, August, September 2005 / Nr. 3
http://ooe.donauschwaben.net/download/M ... 005-03.pdf

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